9. Mai 2019 / Allgemein

Gute Noten für die „neue“ Weseler Innenstadt

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Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie der Haushalts- und Einzelhändlerbefragungen für das neue Einzelhandelskonzept liegen vor. Stadt und Wirtschaftsförderung freuen sich über eine hohe Beteiligung.

Sieben Jahre ist das Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2012 alt und wird deshalb derzeit fortgeschrieben. Mit der Fortschreibung des Gutachtens beauftragt ist die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung, Köln, welche seit Beginn des Jahres den Einzelhandelsbestand im Stadtgebiet neu erfasst hat und Handlungsempfehlungen für die Sicherung und Weiterentwicklung von Wesel als Einzelhandelsstandort, allen voran der Weseler Innenstadt, erarbeiten soll. Die Erarbeitung des Konzeptes erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und dem Fachbereich Stadtentwicklung.

Nun erfolgte die Vorstellung der ersten wesentlichen Ergebnisse im 1. Arbeitskreis unter Beteiligung von Vertretern aus Politik, der ISG Domviertel, der Werbegemeinschaft Wesel, der WeselMarketing GmbH, der Niederreheinischen Industrie- und Handelskammer sowie des Handelsverbandes NRW Niederrhein. Demnach verfügt der Weseler Einzelhandel aktuell über etwa 116.000 qm Verkaufsfläche in knapp 350 Betrieben. Dies sind etwa 13.000 m² mehr als bei der ersten Vollerhebung im Jahr 2006, insgesamt eine positive Entwicklung. Durch Schließungen wie Schlecker, Praktiker / Max Bahr und andere war die Verkaufsfläche zuletzt jedoch rückläufig. Mit 1,88 m² je Einwohner ist die Ausstattung in Wesel aber immer noch sehr gut und liegt über dem Bundesdurchschnitt von ca. 1,5 m² je Einwohner. Auch der Verkaufsflächenanteil der Innenstadt an der Gesamtverkaufsfläche in Wesel erreicht mit 31 Prozent einen guten Wert, hat zum Teil jedoch auch den harten Wettbewerb durch den Onlinehandel und in der Region zu spüren bekommen, wie zum Beispiel die Schließungen von Intertoys und Saturn zeigen. Jeder zweite Weseler Betrieb ist in der Innenstadt ansässig.

Neben den Bestandserhebungen wurden zwischen Anfang Januar und Anfang Februar 2019 telefonische Haushaltsbefragungen unter den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wesel sowie der benachbarten Gemeinden durchgeführt. Im Rahmen der Befragungen konnten Meinungen und Anregungen zur Situation des Einzelhandels, zur Attraktivität und Entwicklung der Innenstadt Wesel, der Stadt- / Ortsteile sowie zur Verkehrs- und Parkplatzsituation abgegeben werden. Einwohner, die telefonisch nicht befragt wurden, hatten zudem online die Möglichkeit, ihre Anregungen zum Einzelhandel in Wesel zu äußern. Des Weiteren wurden auch die örtlichen Händler befragt.

Bei der Umfrage haben sich insgesamt über 1.300 Personen beteiligt. „Eine sehr hohe Beteiligung“, freut sich Birgitt Wachs von der GMA, welche die Befragung koordiniert und ausgewertet hat. Insgesamt kann der größte Teil der 368 Millionen Euro Kaufkraft, die die Weseler und Weselerinnen für den Einzelhandel pro Jahr zur Verfügung haben, vor Ort gebunden werden. Dies ist bei den Gütern des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Drogeriewaren natürlich mehr als bei Bekleidung. Von den Bewohnern der Nachbargemeinden kauft immerhin jeder Siebte Lebensmittel und Drogeriewaren und sogar jeder Vierte Bücher, Schreib- und Spielwaren sowie Bekleidung, Schuhe und Sportartikel in Wesel ein. Durch die Kaufkraftzuflüsse von Auswärtigen wird im Weseler Einzelhandel eine positive Zentralität erreicht, das heißt, dass mehr Umsatz erzielt wird als Kaufkraft vor Ort vorhanden ist.

Die Innenstadt wird von 41 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Wesel mindestens ein Mal pro Woche aufgesucht. Geschätzt werden vor allem die Kopplungsmöglichkeiten mit anderen Erledigungen, das gute Angebot, der persönliche Kontakt und der Wochenmarkt. Die auswärtigen Befragten loben neben den Kopplungsmöglichkeiten und dem guten Angebot vor allem die gute Pkw-Erreichbarkeit und die angenehme Einkaufsatmosphäre. Besonders gut werden in der Innenstadt die Übersichtlichkeit (Note 2,2) und die Barrierefreiheit / Fußgängerfreundlichkeit (2,4) bewertet. Auch die befragten Einzelhändler loben mehrheitlich die neue Fußgängerzone. Vermisst werden sowohl von den Einheimischen als auch den Auswärtigen noch weitere Bekleidungsgeschäfte, ein Spielwarengeschäft und mehr Lebensmittel. Auch wünschen sich manche noch eine Ergänzung im gastronomischen Bereich.

Bei der Bewertung der Verkehrs- und Parkplatzsituation schneiden neben der Erreichbarkeit mit dem Pkw und der Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit die Lage der Parkplätze zu den Geschäften sowie die vergleichsweise niedrigen Parkgebühren gut ab. Auch hier wünschen sich manche Befragungsteilnehmer aber noch eine Verbesserung der Parkplatzsituation.

Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes dient dazu, eine fachliche Grundlage für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Einzelhandels im Stadtgebiet zu erhalten. Mit Hilfe der Untersuchung sollen Erkenntnisse zum Einkaufsverhalten der Bürgerinnen und Bürger sowie zur Stadt Wesel als Einkaufsstandort gewonnen und in einem Handlungskonzept Vorschläge für die Einzelhandelssteuerung und die künftige Bauleitplanung erarbeitet werden. Das Gutachten der GMA soll Stadt und Wirtschaftsförderung am Ende diesen Jahres vorliegen.

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